Geschichten aus Afrika 3 – mit Blick von oben

Genug der Kalahari – wir brauchen eine Verschnaufpause
– mit einem Blick auf das Okavango Delta

Montag, 17. April: Nach einer ruhigen Nacht – abgesehen vom ständigen Gekläffe des Lodgebesitzerhundes – sind wir uns einig: wir brauchen Zeit, um wieder klar Schiff – oder besser gesagt – klar Mitsubishi + klar Mannschaft zu machen.

Wir fahren nach Maun, quartieren uns dort bei einem odentlichen Campground ein. Wir bemühen uns einen Nachmittag redlich, unser geprügeltes, total verdrecktes Auto wieder auf Vordermann zu bringen.

So schaut die Lackierung jetzt aus – nach sechs Tagen quer durch den afrikanischen Busch.

Während der Putzorgie bricht auch noch die Leiter zusammen. Ein sehr hilfsbereiter Straßenrand – Sandkistenwerkstattbesitzer hilft, die absolut notwendige Stehleiter zumindest provisorisch zu reparieren.

Die Freundlichkeit, mit der der junge Mann seine Kundschaft behandelt, und die Lockerheit – einschließlich einem spektakulären, charmanten Grinsen im Gesicht, mit der er jegliches Problem seiner Kundschafft zu lösen sucht, sind einfach umwerfend.

Das verlangte Honorar ist für europäische Verhältnisse beschämend.
Für hiesige Verhältnisse hoch – na ja, diese Werkstattbesitzer an der Einfahrtsstraße nach Maun wissen schon, wie verzweifelt so mancher Overlander-Tourist hier Hilfe sucht für sein havariertes Auto nebst Zubehör.

Wolfgang legt ordentlich drauf, und hofft, dass die angeschlagene Leiter die verbleibende Zeit unserer Reise durchhält.

Das weitläufige Delta des Okavango – wo das Flusswasser einfach im Nichts verschwindet.

Als Belohnung für die mühevollen Putztage – und auch ein bisschen wegen meines herannahenden Geburtstages – spendieren wir uns einen Helikopterflug über das Okavangodelta.

Aus 100 m Flughöhe (bei ausgehängten Türen, aber gut angeschnallt) schauen die Giraffen und Elefanten ziemlich winzig aus.

Ich bin beruhigt zu sehen, dass die Tiere sich nicht weiter gestört fühlen.

Wie schön, der kleine Dickhäuter genießt sein Bad . . .

Überall im Delta entdecken wir Wasserlöcher, an denen sich die Tiere zur Tränke oder zum Baden versammeln.

Wir überfliegen eine große Büffelherde. Begleitet werden die Tiere von großen weißen Vögeln, die ihnen die Insekten aus dem dichten Fell picken. Wie praktisch – groß und klein in bester Symbiose.

Deutlich erkennbar von oben sind die Trampelpfade der Tiere, die wie ein großes Netz das gesamte Delta durchziehen.

Leider ist die Stunde Flugzeit schnell vorbei.