Sturm „Ciara“, „Dennis“, und wie sie sonst noch heißen . . .

Schottland – Sturm im Winter – ist nicht außergewöhnlich, aber diesmal . . .

. . . hält uns die Wetterküche Atlantik ganz schön in Atem. Seit Jahresbeginn formieren sich vor der Ostküste Amerikas immer wieder Tiefdruckgebiete, die dann, stets an Stärke zunehmend, über den Nordatlantik Richtung Osten wandern und schließlich über die Britischen Inseln und ganz Nordeuropa herfallen. Sturm „Ciara“ (in Deutschland „Sabine“ genannt) und „Dennis“ wüten tagelang in Orkanstärke, verbunden mit sintflutartigen Regenfällen, und verursachen in vielen Regionen des United Kingdom schwere Überschwemmungen. Sie hinterlassen Verwüstungen, die, für die an Wetterkapriolen gewöhnten Briten, in diesem Jahr außergewöhnlich sind. Den Berichten der BBC zufolge wird es lange dauern, bis sich das Land, seine Menschen, und seine Tiere von der zerstörerischen Wut durch Sturm und Wasser erholt haben werden, viele Schäden sind irreparabel.

Sturm im Bild – durchaus beeindruckend, nicht wahr?
 

Mitte Februar liegt Sturm „Dennis“ nahezu ortsfest über dem nördlichen Atlantik, der Fährbetrieb Ullapool – Stornoway und Uig – Tarbert ist tagelang eingestellt. Ganz Nordeuropa wird unerbittlich vom Orkan geprügelt. Und während das Ausmaß der Schäden jenes, von Ciara eine Woche zuvor angerichtete noch bei weitem übersteigt, liegen Mittel- und Südeuropa im Sonnenschein eines ausgedehnten Hochdruckgebietes. Im Salzkammergut treibt der Föhn die Temperaturen in die Höhe, die Vögel singen den Frühling herbei, Leberblümchen und Schneeglöckchen sind erblüht, und die daheim Gebliebenen genießen das Mittagessen auf der Terrasse. Werden wir uns an solche Winter gewöhnen müssen?

Fotografieren im Sturm? Praktisch unmöglich . . .

Das Stativ würde glatt umgeweht. Auch lässt der bedeckte, manchmal fast finstere Himmel keine kurze Belichtungszeit zu, damit gäbe es durch die Erschütterungen sowieso nur unscharfe Bilder. Sand- und Graupelkörner kommen quer, und in der Luft liegt der Sprühnebel des vom Wind hochgepeitschten Salzwassers. Selbst Herrchen und Frauchen der wetterfesten und stets lauffreudigen Border Collies ziehen es an Tagen wie diesen vor, mit ihren bewegungshungrigen Vierbeinern zu Hause zu bleiben. Die wunderbaren Strände der Insel Harris sind leergefegt. Uns bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten, dass die Winterstürme endlich Gnade vor Recht ergehen lassen. Wir nehmen es gelassen.
Ein Blick auf die Bucht von Luskentyre, an einem der Tage mit etwas weniger Wind zwischen zwei Böen durch das geöffnete Fenster des Wohnzimmers aufgenommen, zeigt, worauf wir uns freuen dürfen – wenn der Wetterbericht endlich hält was er für die kommende Woche verspricht . . .

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