Geschichten aus Afrika 11 – meine Elefanten

wie ist das eigentlich mit den Elefanten in Afrika?

Die nächtlichen Besuche derselbigen nehmen wir mittlerweile ziemlich gelassen hin. Aha, die Äste krachen, aha, die Elefanten sind wieder da, aha, bekannte Schnauf-, Rülps-, und sonstige Darmgeräusche, hin und wieder ein Schnauben – horchen, umdrehen, weiterschlafen . . .

Samstag, 06. Mai: Wir sind mittlerweile im Mahango Nationalpark angekommen. Die am Anfang unserer Reise, vorallem in der Kalahari, gefühlte Anspannung in der Begenung mit Wildtieren, ist nun großer Freude gewichen. Freude, die Tiere in ihrem Lebensraum mit gebührendem Abstand und Respekt ohne gefühlte Bedrohung zu beobachten.

Die Elefanten wollen nichts von uns, sie wollen einfach nur da sein dürfen, in Ruhe gelassen werden. Sie wollen sich um ihren Nachwuchs kümmern, wie wir hier an der Horseshoe Bend beglückt erleben dürfen.

Drei Tage lang beobachten wir, wie Mamas und Tanten am späten Nachmittag die Kleinen zum Wasser führen. Wenn der Durst gestillt ist, wird vergnüglich getaucht, geplantscht, herumgespritzt. Da sie sich ungestört fühlen, lassen sie sich Zeit. Bis die Leitkuh das Zeichen zum Aufbruch gibt, dann zieht sich die Herde wieder ins dichte Gebüsch des Hinterlandes zurück.

Elefanten, Hippos, und alle anderen – ein Leben in friedlicher Nachbarschaft

Das Wasser ist für alle da.

Alle haben hier ihren Platz, egal ob ganz groß und schwer, oder klein, zart, gefiedert.

Die Tiere hier leben in einem friedlichen Miteinander.

Auch wir Menschen dürfen daran teilhaben – wenn wir ihnen respektvoll begegnen und uns angemessen verhalten.

Wir verlassen den Nationalpark auf Umwegen und abseits geführter Pisten. Elefanten können ganz schön umräumen, wenn ihnen ein Baum im Weg steht.
In solchen Löchern nehmen sie ein Sandbad um die lästigen Insekten loszuwerden.

Am Abend sind wir in Divundu, White Sands Campground an den Popa Falls des Okavango. Also – für uns Älpler – viel Wasserfall ist da nicht zu sehen, aber der Platz passt.

In so einem Ofen – donkey genannt – wird unten offenes Feuer gemacht, nach einer halben Stunde gibt es reichlich heißes Wasser. Wir nehmen eine ausgiebige Dusche. . . . Danach ein wirklich gutes, liebevoll serviertes Abendessen auf der Terrasse der Lodge, dazu ein mittlerweile mit Vergnügen gehörtes Hippokonzert.

Für den 12. und 13. Mai wechseln wir wieder die Flußseite und schlagen unser Zelt am Ngepi Campground auf. Vom anderen Flussufer hört man das Trompeten der Elefanten. Irgendwo im Schilf dröhnen auch die Hippos, sehen können wir sie nicht.

Hier gibt es auch Duschen, wie man sieht sehr romantisch und naturbelassen. Überall krabbelts und kreuchts, das Klo – welch erhabener Thron – ist der Lieblingsspielplatz der Spinnentiere.

Alles in allem – ein wunderbarer Platz am Fluss.