Geschichten aus Afrika 30 – ein Ende mit Anfang

das Ende der Reise naht – wie geht es uns jetzt?

Hier in Yzerfontain sind wir wieder in der westlichen Zivilisation angekommen. Ein nobler Ort mit Villen von Zweitwohnungsbesitzern aus Kapstadt, und gepflegten Unterkünften für verwöhnte Touristen. Luxus ohne Ende, so kommt es uns vor.

Ein Bild von unserem Haus, am Rand der Dünen. Über einen kleinen Abhang hinunter sind ordentliche Stufen angelegt, schon ist man am Strand. Herrlich weißer, ganz feiner Sand. Eine riesige Sandkiste, so viele Muschelschalen . . .

den endlosen Strand hat man ganz für sich alleine . . .

Schon am frühen Nachmittag setzen wir uns auf eine gemütlich eingerichtete Bank an der Dünenkante mit Blick auf den bewegten Atlantik, trinken ein Glas Weißwein als Aperitif.
Wieder beim Haus, grillen wir auf der Terrasse, genießen das gute Abendessen, und warten, dass die Zeit vergeht.

ein letztes Mal ein bisschen Wildnis schauen . . .

Am dritten Tag halten wir das Gutgehenlassen und Warten nicht mehr aus, mit so viel Mauer rundherum wird es uns zu eng. Wir besuchen wir einen kleinen Nationalpark nördlich von Yzerfontain.

Hier könnte ich stundenlang den Wellen zuschauen.

Auf der Tafel steht, dass es weltweit keine 7000 Exemplare mehr des afrikanischen schwarzen Austernfängers gibt.

Es freut mich besonders, gleich drei von ihnen auf einem Felsen in der Brandung zu entdecken.
Und Möven sind natürlich auch wieder da. Wie faszinierend sind ihre Flugkünste im Spiel mit dem Wind.

Auf der Fahrt zurück bemerken wir auf der anderen Seite der Lagune eine kleine Kolonie von Flamingos.

Leider können wir sie nur aus weiter Entfernung beobachten, wie sie im Schlamm nach Krebschen und Muscheln suchen. Ihr zartrosa Federkleid glänzt im Licht der tief stehenden Sonne – was für ein wunderbarer, friedlicher Moment.

irgendwann ist das Ende wirklich da – ein bisschen Frischluft tut Not . . .

Montag, 03.Juli: Der letzte Tag – wir nützen ihn, um diese lange Reise auch emotional irgendwie ausklingen zu lassen. Wir lesen, plaudern, ich schreibe meine letzte Geschichte.

Ein bisschen frische Atlantikluft tut Not.
Eine kleine Runde im Garten, den unser Hausherr François und sein Partner Hilmar mit viel Liebe angelegt haben.

Oh – aufgeregtes Gezwitschere in der Palme von des Nachbars Garten.

Mehrere gelbbauchige Piepmätze, etwa so groß wie Amseln, bauen eifrig an ihren Nestern.

Die Blätter der Palmwedel werden mit dem spitzen Schnabel geschlitzt, die Streifen dann geschnappt und mit einer Sorgfalt, die ihresgleichen sucht, zu einem Nestbeutel verbaut. Akrobatisch wird da geflattert und geturnt, um die Halme in die gewünschte Position zu bringen.

Wenigstens einer von ihnen bleibt einen Augenblick still sitzen um das geschäftige Treiben seiner Artgenossen zu beäugen.

Ich nütze die Gunst des Moments für ein Porträt . . .

Am Nachmittag setzen wir uns noch einmal auf die Bank an der Düne. Verdammt – es fällt uns so schwer Abschied zu nehmen.

Aber – jede Geschichte hat einmal ein Ende.

Und wir freuen uns schon heute auf das wunderbare Licht, jeden Abend
. . . und auf einen neuen Anfang . . .